Geschichte & Philosophie

Die Geschichte der Dorfhäuser

"Abbrandler" - das war ein nicht gerade freundlicher Name, den man den Waldecker Bürgern nach der Zerstörung ihrer Gemeinde zurief. Dabei traf kaum jemanden die Schuld für den verheerenden Brand im Jahre 1794. Ein schrecklicher Gewittersturm entfachte damals die Glut, die 57 Familien alles entriss, was sie sich geschaffen hatten. Doch bereits einen Tag nach dem Jahrhundertereignis traten die Waldecker entschlossen zusammen und organisierten den Wiederaufbau ihrer Gemeinde. Allerdings an einem neuen Platz: direkt an der Handelsstraße von Franken nach Böhmen.

Der Plan für den Neubau kam vom kurfürstlichen Baumeister Dobmayer. Alle Häuser sollten 40 Schuh tief (1 Schuh = 32 Zentimeter) sein. Die Breite richtete sich nach dem Bedarf von Stallungen und Werkstätten. So gab es keine großen Unterschiede im Ortsbild. Nur der Pfarrhof als längstes Haus, mit einer Länge von 50 Schuh, sticht aus dem Straßenbild hervor.

Urlaub in der Heimat

„Wir wollten dem etwas entgegensetzen, unserem Ortsbild wieder etwas Gutes tun und Gästen zeigen, dass es hier wunderschön ist.“, erzählt Elisabeth Zintl.
In der touristischen Nutzung alter Gebäude und dem Aufbau des Hotels in Kemnath fand die engagierte Familie ihre höchst persönliche und spannende Antwort. Mehrere der Bestandsgebäude im Dorf werden peau a peau mit viel Liebe zum Detail saniert und für Besucher modernisiert.
Somit entstanden die Hollerhöfe.

Hollerhöfe***S - Zu Gast im Dorf

Die Magie des Holunders

Bei magischen Gärten stellen wir uns verwunschene Hexengärten vor. Doch weit gefehlt: In unseren normalen Hausgärten wachsen viele magische Pflanzen. Wir wissen es nur nicht.

Er schützt vor Blitzschlag, Feuer und Krankheit, vor Schlangenbissen und Mückenstichen, beherbergt gut gelaunte Hausgeister und bringt Wohlstand und Frieden: Der Schwarze Holunder. Der Holler, wie er im Volksmund auch genannt wird, wächst noch heute vor Hauseingängen in alten Gärten und kann als tragendes Symbol für all jene Pflanzen gelten, denen man einst magische, heilbringende Kräfte zuordnete. So schenkte man einem jung vermählten Paar einen Glücksbringer aus Holunderholz. Der Hollerbusch galt als landwirtschaftliches Orakel und Abwehrzauber vor bösen Mächten, Glücksbringer und Nutzpflanze in Einem. Kurz: der Baum mit dem lateinischem Namen "Sambucus nigra" wurde nicht nur zur Zierde vor dem Eingang gepflanzt, sondern hatte klare Funktionen zu erfüllen - dies jedoch innerhalb eines Bedeutungsrahmens, den wir heute als mittelalterlichen Aberglauben abtun, der jedoch als gelebtes Brauchtum bis in die Gegenwart fortdauert.